Samstag, 10. Mai 2014

Zwischen Schlangen und Spinnen

...und was Euch im Busch wirklich erwartet

Seit meiner Afrikareise, während der ich auch einen Monat lang in einem Buschcamp lebte, werde ich immer wieder gefragt: "War das nicht furchtbar mit den ganzen Schlangen und Spinnen?"

Genau das ist ja die typische Erwartung, die man hat, oder nicht? Mir ging es zumindest auch so. Ich habe ewig überlegt, soll ich, soll ich nicht... ich will unbedingt nach Afrika, aber ich habe keine Lust die ganze Zeit irgendwelche giftigen Viecher um mich herum zu haben... Natürlich informiert man sich dann im Vorfeld, aber wenn man dann weiß, was dort alles so lebt, hat man erst recht regelrechte Horrorvorstellungen.

Ich bin ganz ehrlich, ich bin jetzt auch nicht gerade der größte Spinnenfan, aber ich kann alle beruhigen, die sich wegen solchen Sachen Gedanken machen. Ihr werdet sehr schnell herausfinden, dass eigentlich Schlangen so ziemlich die einzigen giftigen Tiere sind, die dort tagaktiv sind. Und das tolle bei Schlangen ist, dass sie das Weite suchen, sobald sie einen Menschen bemerken. Wenn man also einfach ein bischen die Augen offen hat sind Schlangen gar kein Problem. Eben weil sie uns Menschen ja aus dem Weg gehen, habe ich in dem ganzen Monat im Busch nur eine einzige Schlange gesehen. Solange man sie also nicht in die Enge treibt oder in irgendwelche Felsspalten etc. hineingreift, sind Schlangen da das kleinste Problem. Schätzt Euch glücklich, wenn Ihr mal eine seht!

Baboonspider
Zum Thema Spinnen: ja ich habe eine Menge großer Spinnen gesehen, aber Spinnen haben den Vorteil, dass sie nachtaktiv sind, man bekommt also,wenn man nicht gerade nachts noch draußen sitzt, nicht wirklich viel von ihnen mit. Und gerade die Baboonspider, die größte Spinne die es in dem Gebiet, in dem ich war, gab, hat ihr Erdloch und bleibt auch da, zum Jagen entfernt sie sich auch nicht mehr als ein paar Meter von ihrem sicheren Zufluchtsort. Wo man dann schon mehr aufpassen muss, das sind die kleinen Spinnen. Sie sind in der Regel die richtig giftigen und auch weit aggressiver als ihre großen Kollegen. Aber auch hier kann man sich problemlos schützen: niemals einfach in die Schuhe schlüpfen ohne vorher auszuschütteln, Kleidung ausschütteln und nicht einfach blind im Schrank herumwühlen (Sacspiders lieben es ihre Nester in Kleidungsfalten zu bauen) und am besten jeden Tag putzten und durchwischen, da es Spinnen nun mal nicht gefällt, wenn ihr Netz ständig kaputt gemacht wird und sie dann von sich aus verschwinden. Generell niemals Kleidung am Boden liegen lassen.

Womit ich viel häufiger konfrontiert wurde, waren Skorpione. Auch sie sind nachtaktiv und auch hier gilt einfach wieder: Augen auf und Schränke und Schuhe kontrollieren! Skorpionen kann man relativ gut ansehen, wie gefährlich sie sind: hat der Skorpion große Scheren und einen verhältnismäßig kleinen Stachel, ist sein Stich meist nicht schlimmer als ein Bienenstich. Verhält es sich allerdings umgekehrt (kleine Scheren, großer Stachel), ist Vorsicht geboten.

Unser Fieldguide hat uns immer folgendes gesagt: Mit Schlangen, Spinnen und Skorpionen wird nicht gespielt. Und wenn man sich daran hält und den Tieren gegenüber den nötigen Respekt entgegen bringt, ist man auf der sicheren Seite.

Nun aber zum eigentlichen "Problem", das woran man im Vorfeld am wenigsten denkt: Käfer! Sie sind in der Regel nicht giftig, ABER, sie sind ÜBERALL! Ich habe nachts schon gar nicht mehr das Licht angemacht, wenn ich etwas im Zimmer gehört habe, man will einfach nicht wissen, was da schon wieder auf einem herum krabbelt. Natürlich hat man die Käfer auch im Essen, es kam auch nicht selten vor, dass mal morgens, wenn man die Cornflakes von der Schachtel in die Schüssel schütten wollte, einem anstatt Cornflakes dann eben Käferkonfetti entgegenflog... Aber ich muss sagen man gewöhnt sich daran.

Also lasst Euch von den ganzen Schauergeschichten nicht davon abhalten, ferne Länder zu erkunden, das meiste das man hört ist maßlos übertrieben ;)

Habt Ihr auch schon einmal Erfahrungen mit giftigen Tieren gemacht? Und halten solche Tiere Euch davon ab in bestimmte Länder zu reisen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen