Mittwoch, 1. Juli 2015

Juckreiz beim Hund - woher kommt`s?

Wie wir Menschen, können auch Hunde unter Juckreiz leiden, die Ursachen dafür können völlig unterschiedlich sein.

Wie äußert sich Juckreiz?

Die Hunde kratzen sich mit den Hinterbeinen, Belecken oder Beknabbern bestimmte Körperregionen intensiv oder reiben sich an Gegenständen. Dieses Verhalten hat nichts mit putzen und Fellpflege zu tun.
 
Ursachen:
 
Neben Entzündungen kann der Juckreiz auch durch Allergien und Parasiten ausgelöst werden.
 








Die wichtigsten Ektoparasiten beim Hund:
 
Ektoparasiten sind Parasiten, die auf dem Hund zu finden sind, anders als die Endoparasiten, die sich im Tier befinden (z.B. Würmer, Giardien und Magendasseln).
 
Der Hundefloh (Ctenocephalides canis):
 
Der Floh ist der vermutlich bekannteste Vertreter unter den Ektoparasiten. Aber nur weil er Hundefloh heißt, bedeutet das nicht, dass er sich nur auf Hunde beschränkt. Ist gerade kein Hund in greifbarer Nähe geht er auch mal auf Katzen und Menschen. Flöhe sind groß genug, dass man sie problemlos mit bloßem Auge erkennen kann. Bei starkem Befall findet man sie meist schon beim Kämmen, nachweisen kann man einen Flohbefall aber vor allem durch den Flohkot, der eigentlich nichts anderes ist, als verdautes Blut. Man durchkämmt das Fell mit einem Flohkamm und legt das dabei ausgegangene Fell mit darin enthaltenen Schüppchen auf ein weißes Tuch. Verfärben sich die Schüppchen beim Besprühen mit Wasser rot, handelt es sich um Flohkot. Hat der Hund allerdings eine Flohspeichelallergie ist diese Probe meist ohne Ergebnis.
Hat der Hund tatsächlich Flöhe, reicht es nicht aus nur den Hund zu behandeln, da die Parasiten nicht dauerhaft auf dem Wirtstier bleiben. Nur ein schwindend geringer Teil lebt auf dem Hund (etwa 5%) die restlichen Flöhe befinden sich im unmittelbaren Umfeld des Tieres, also in der Wohnung. Deshalb ist es wichtig auch die Wohnung frei von Flöhen zu bekommen, sonst ist die Behandlung des Tieres umsonst.
 
Milben:
 
Sarkoptes:
Die Sarkoptesmilben graben sich oberflächlich durch die Haut, sie werden auch Grab- oder Räudemilben genannt. Auch sie sind auf den Menschen übertragbar, vermehren sich dort aber nicht. Da sie ansteckend für andere Tiere sind, müssen immer alle Tiere eines Haushaltes mitbehandelt werden. Symptome sind neben extremen Juckreiz, schuppige Beläge und Haarverlust.
 
Raubmilbe (Cheyletiella):
Die Raubmilbe ist groß genug um mit bloßem Auge erkennbar zu sein, sie sieht in etwa aus wie eine kleine weiße Schuppe, die sich bewegt. Auch sie ist auf andere Tiere und Menschen übertragbar.
 
Weitere Milben:
Haarbalgmilbe (lebt in den Haarfollikeln), Ohrmilben (schwarzes, krümeliges Sekret im Ohr), Herbstgrasmilbe (orangefarbene Milbe meist im Zehenzwischenraum und den Außenflächen der Ohren),...
 
Läuse (Linognathus) und Haarlinge (Trichodectidae):
 
Auch sie kann man mit bloßem Auge erkennen, sie sind allerdings in Deutschland eher selten. Bei starkem Befall kommt es zu kahlen Stellen im Fell.
 
 
Allergien:
 
Kann man Entzündungen und Parasiten sicher ausschließen, ist eine Allergie sehr wahrscheinlich. Rote Pusteln und Juckreiz sind die häufigsten Symptome, bei Futtermittelallergien kommen gelegentlich auch noch Magen/Darmbeschwerden hinzu.
Allergien können in jedem Alter auftreten, möglich sind nicht nur Futtermittelallergien, sondern auch auf Hausstaub, Milben, Flohspeichel, Gräser oder Pollen. Aufschluss gibt hier der Allergietest im Labor.
 
 
Wichtig beim Juckreiz ist vor allem, dass ein Tierarzt aufgesucht wird. Es kann auch eine Kombination der oben genannten Ursachen für den Juckreiz verantwortlich sein, es gibt natürlich auch noch einen ganzen Haufen anderer möglicher Ursachen. Sicher ist jedoch, dass der Juckreiz die Lebensqualität des Hundes vermindert und er sich unwohl fühlt, weshalb unbedingt gehandelt werden sollte.
 
Sooo, wer von Euch hat nach dem Durchlesen jetzt auch "Phantomkribbeln" bekommen? ;)
 

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